WENN NICHT JETZT - WANN DANN?

Vorbericht

AUSWÄRTS IN REGENSBURG UND KASSEL ZU HAUSE

Es geht jetzt nicht mehr darum, schön zu spielen. Der Dreikampf zwischen Regensburg (9. Platz/65 Punkte), Weißwasser (10. Platz / 64 Punkte) und Crimmitschau (11. Platz / 63 Punkte) ist in vollem Gange und es gilt für alle drei, sich nicht nur eine gute Ausgangsposition zu verschaffen, sondern die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Nachdem die Unsrigen am letzten Wochenende wahrscheinlich vier Zähler zu viel hergaben, braucht es momentan weder irgendwelche Spekulationen noch einen Rechenschieber: Egal wie, aber die Füchse müssen punkten. Dabei ist das Auswärtsmatch in Regensburg wohl das Spiel des Wochenendes und ein vorentscheidendes dazu. Gegen den Tabellennachbarn müssen drei (!) Punkte her, sonst nimmt das ganz große Zittern kein Ende.

FüchseHead-Coach Petteri Väkiparta: „Regensburg ist zu Hause sehr stark. Sie haben die letzten drei Heimspiele gewonnen. Wir müssen mental bereit sein und unser Eishockey spielen.“ Doch für beide Mannschaften steht hier wohl gleichermaßen viel auf dem Spiel. Derjenige, der das Match verliert, könnte von Crimmitschau geschluckt werden – vorausgesetzt, sie gewinnen in Kassel. Die Westsachsen haben die ungemütliche Aufgabe, am Freitag beim Spitzenreiter antreten zu dürfen. Aber die Pleißestädter können auch auswärts! Sie holten fast genauso viele Punkte in der Fremde wie daheim. Personell mussten die Regensburger zuletzt auf Patrick Demetz sowie die Angreifer Erik Keresztury und Daniel Pronin verzichten. Die fehlen mutmaßlich bis zum Saisonende. Zum Abschluss der Transferperiode haben sie aber noch auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Mit Petr Pohl holten sie sich einen erfahrenen DEL2-Haudegen, der sich auch gleich in die Scorerliste eintragen durfte. Mit dem 2:1-Treffer gegen Selb kurz vor Schluss war er auch für den Gamewinner verantwortlich. Weiter statteten sie Tim Schlauderer mit einem U-21 Fördervertrag aus und mit dem erfahrenen US-Amerikaner Jeff Fearing besetzten die Eisbären die letzte Kontingentstelle. Der 39-jährige Angreifer war bereits im Oberliga-Team der Regensburger aktiv und stand zuletzt als „Standby“-Profi auf Abruf zur Verfügung. Auch wenn wieder nur „drei Punkte auf dem Tisch liegen“ (Zitat Petteri Väkiparta), ist es ein Sechs-Punkte-Spiel für unsere Blau-Gelben.

Das gilt natürlich auch für Sonntag, wenn die Kassel Huskies im Fuchsbau sind. Der Ligaprimus steht seit langem als Hauptrundensieger fest und hat im Nachholer am letzten Montag gegen Kaufbeuren den eigenen Punkterekord aus der Saison 2007/2008 eingestellt. Und das vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde! Es gibt nichts, was man nicht schon über Kassel geschrieben hätte. Der Aufstiegsaspirant Nummer eins in dieser Saison gibt sich keine Blöße. Nur eine Niederlage gab es in der zweiten Saisonhälfte. Nach 18 Siegen am Stück beendete Freiburg die Serie. Mittlerweile stehen schon wieder sechs Erfolge nacheinander in den Statistiken. Und Erfolgscoach Bo Subr hat schon für ein Jahr verlängert. Wer will diese Mannschaft stoppen? Vielleicht die Füchse? Bisher schafften es die Weißwasseraner als einziges Ligateam, den Huskies zwei Niederlagen beizubringen: ein 3:1 in Nordhessen und ein 5:4 n.V. zu Hause. Man möchte einfach sagen: Macht es noch einmal! Egal wie – Hauptsache gewinnen. Wenn man Freitag in Regensburg agiert, schielt das Fan-Auge doch schon ab und zu mal in die Eishalle Am Auestadion. Könnten die Huskies auch den Eispiraten die Punkte abnehmen, bliebe man auch (selbst bei eigener Punktelosigkeit) noch über dem berühmten Strich, wäre aber so schlau wie zuvor. Für Petteri Väkiparta muss gegen Kassel alles stimmen: „Wir haben in dieser Saison schon zweimal gezeigt, dass wir gegen sie Möglichkeiten haben und gewinnen können. Aber dafür muss wirklich alles passen. Kassel hat ein hohes Ziel und so treten sie auf. Sie sind eine geschlossene und hoch motivierte Mannschaft, die auch als solche spielt. Es ist gut für uns, dass wir am Ende der Hauptrunde gegen solch starke Mannschaften spielen müssen. Dadurch können wir uns auch jetzt noch weiterentwickeln und lernen. Ich hoffe, dass uns viele Fans in der Halle unterstützen werden. Dadurch macht es nicht nur Spaß zu spielen, es gibt auch viel Energie.“ Dem Oberfuchs stehen für dieses Wochenende – der medizinischen Abteilung sei Dank – fast alle Spieler zur Verfügung. Kristian Blumenschein fällt zwar nach wie vor aus, dafür könnte aber Korbinian Geibel zu seinem Comeback kommen. Kevin Handschuh wird am Freitag nicht dabei sein können, da er beim DNL-Team der Eisbären Berlin zum Einsatz kommen soll. Sein Debüt als Profi und im Füchse-Dress wird Tommi Steffen geben. Der Goalie wird jedoch nur als Backup für Ville Kolppanen auf der Bank Platz nehmen. Marian Kapicak hält dafür bei der EG Diez-Limburg.

Es braucht eigentlich keiner weiteren Worte. Es geht um mehr, als nur die berühmte Wurst. Verteidiger Toni Ritter bringt es auf den Punkt: „Uns erwartet am Freitag ein eng umkämpftes Spiel um die drei Punkte. Es wird auf Kleinigkeiten ankommen. Wir sind uns alle der Situation bewusst und werden alles in die Waagschale werfen, um das Spiel zu gewinnen. Die Stimmung bei uns auf dem Eis, wie auch in der Kabine, ist sehr gut. Es wird wichtig sein, nicht zu verkrampfen.“ Vielleicht hat ja dieses Wochenende schon etwas von dem "Grande Finale", worauf wir vor den beiden letzten Spielen gerne verzichten könnten. Wenn auch dieses Mal die defensive Leistung wieder stimmt, die Fehler minimiert werden und unsere Stürmer etwas treffsicherer sind, als noch zuletzt, dann sollte ein wichtiger Schritt an diesem Wochenende gegangen werden können.

Das Spiel am Freitag in Regensburg beginnt um 20 Uhr. Die Begegnung am Sonntag im Fuchsbau um 17 Uhr. Beide Spiele werden wie gewohnt von Sprade TV, Radio WSW und dem Füchse-Liveticker übertragen.

Foto: Thomas Heide / DEL2