Nachdem sich unsere Cracks mit einem 6:4-Erfolg gegen den Tabellendritten aus Bad Nauheim aus dem Jahr 2022 verabschiedet hatten, kommt es gleich im ersten Spiel des neuen Jahres zu einem richtig brisanten Match gegen die Eispiraten Crimmitschau. Auch die Westsachsen beendeten das Kalenderjahr mit einem Heimerfolg. 5:3 hieß es am Ende gegen die Ravensburg Towerstars. Und dabei rechneten wohl die Wenigsten mit diesem Dreier. Damit blieb die Tabellendifferenz zwischen Ost- und Westsachsen bei nur drei Zählern. Wie auch immer: Nun kommt es am Dienstag zum dritten Aufeinandertreffen beider Mannschaften. Je einen Sieg konnten beide Teams bisher für sich verbuchen. Mit 2:3 n.V. unterlagen unsere Cracks zwar zunächst im Fuchsbau, revanchierten sich aber mit einem 4:2 im zweiten Match im Sahnpark. Angesichts der Konstellation im DEL2-Tableau steht heuer ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel an.

Wer nun am Dienstag die Nase vorn haben wird, ist absolut offen. Wie gesagt: Beide Teams haben sich zum Jahresende mit einem Sieg belohnt und Selbstvertrauen getankt. Und Derbys haben ja bekanntlich ohnehin ihre eigenen Gesetze. Die Eispiraten mussten zuletzt ebenso auf wichtige Spieler verzichten wie unsere Füchse. So fehlten beim Spiel gegen die Towerstars Ole Olleff, Patrick Pohl, Maxim Rausch, Jasper Lindsten, Scott Feser, Georgiy Saakyan, Luca Tuchel, Filip Reisnecker und Tamas Kanya. Einige der Spieler fallen langfristig aus. Dafür dürfen die Bazany-Schützlinge seit Anfang Dezember wieder auf die Dienste von Nick Walters zurückgreifen, der nach seiner Verletzung sehnsüchtig zurückerwartet wurde. Und nach dem Aufeinandertreffen mit den Unsrigen im „Sahn“ wurde mit Alexis D’Aoust ein weiterer Ausländer verpflichtet. Der kanadische Stürmer besetzt bei den Westsachsen die fünfte von sechs möglichen Kontingentstellen. So holten die Pleißestädter in den zehn Dezember-Spielen insgesamt 18 Punkte. Zuvor gab es jedoch eine lange Durststrecke von acht Niederlagen am Stück. Von Stabilität oder gar Konstanz kann in Crimmitschau bei dem ausgedünnten Kader jedoch keine Rede sein. Dennoch haben sich die Eispiraten immer wieder als sehr unbequemer Gegner gezeigt und überrascht. Mit den 5:2-Erfolgen gegen Krefeld und in Bad Nauheim sorgten sie für besonderes Aufsehen. Auch das 6:2 in Selb war sicherlich von vielen Experten als „unerwartet“ eingestuft. Auf der anderen Seite stehen aber auch die Heimniederlagen gegen Regensburg (1:3) und Bad Nauheim (0:4) sowie die Auswärtspleite beim ESV Kaufbeuren mit 1:6. Doch da fehlten dem ETC schon einige wichtige Spieler. Mit Ilja Sharipov hatten sie jedoch zuletzt einen bärenstarken Puckfänger im Kasten. 37 von 40 Schüssen parierte er gegen Ravensburg und hielt den Sieg fest. Ob sich aber die Personalsituation für die Rot-Weißen bis zum Spiel im Fuchsbau entspannt, dürfte fraglich sein. So wird es für die Mannschaft von Marian Bazany wohl eher wieder nur ein Spiel mit drei Sturmreihen werden. Den Helm des Top-Scorers trägt aktuell Mathieu Lemay mit 28 Punkten (13 Tore / 15 Assist).

Für unsere Füchse kann es nur ein Ziel geben: Punkten! Und das möglichst dreifach. Denn es ist das zweite von drei aufeinanderfolgenden Heimspielen. Und da wollen unsere Blau-Gelben, ja müssen sie eigentlich, den vollen Erfolg suchen. Platz sieben trennen von Platz dreizehn nur sieben Punkte, die über den vorzeitigen Klassenerhalt oder die Abstiegsrunde entscheiden. Mit 43 Punkten sind wir aktuell Zehnter. Und auch wenn das bisher für den einen oder anderen noch etwas verfrüht war: Jetzt sollte der Blick so langsam doch schon hin und wieder auf die Tabellensituation gelenkt werden. Während Regensburg (44 Punkte) und Selb (41) auswärts antreten müssen, haben Landshut (44) und Freiburg (43) Heimvorteil. Richtigerweise wollen die Füchse allerdings zuerst auf das eigene Match schauen. Und da gilt es, den Heimvorteil zu nutzen. Wie zuletzt gegen Bad Nauheim werden die Unsrigen möglicherweise doch wieder auf Marlon Braun und auch aufNorwin Panocha von den Eisbären Juniors zählen können. Doch beide sind natürlich noch „schulpflichtig“. Und das geht vor. Die Entscheidung, ob sie auch spielen können, fällt entsprechend erst am Dienstag. Auch die, ob unsere #8, Kristian Blumenschein, auflaufen kann. Er trainierte zwar nach seiner Oberkörperverletzung wieder, ob er aber für Dienstag schon fit genug ist, muss abgewartet werden. Offen ist ebenfalls die Entscheidung, wer im Derby unser Tor hütet. Alle drei Keeper sind gesund und einsatzfähig. Während Steve Hanusch seinen Gips los ist und langsam wieder „zu Kräften“ kommt, wird Teemu Henritius vorerst mit einer Unterkörperverletzung ausfallen. Von den Eisbären Berlin stehen Marco Baßler und Kevin Handschuh wieder in Weißwasser auf dem Eis.

So gehen (auch) unsere Füchse um Top-Scorer Hunter Garlent (36 Punkte – 19/17) erneut ersatzgeschwächt in das nächste Spiel. Überhaupt wird es wohl eine Partie, in der wir die Top-Reihen beider Teams ziemlich oft auf dem Eis sehen werden. Denn beide möchten natürlich das Derby gewinnen und entscheidend wird sein, wer den besseren „Background“, sprich: die Reihen nach der Top-Reihe, haben wird. Head-Coach Petteri Väkiparta sieht das Duell mit dem ETC als einen guten Beginn für 2023: „Das Derby gegen Crimmitschau ist für uns ein guter Start in das neue Jahr. Wir haben das alte Jahr mit einem guten Ergebnis beendet. Wir brauchen nun ein neues Erfolgserlebnis. Crimmitschau hat in der letzten Zeit mit einem dezimierten Kader gut gepunktet. Sie haben aus den letzten fünf Spielen vier Siege geholt und dabei viele Tore geschossen. Und auch die Specialteams sprechen für Crimmitschau. Wir müssen bereit sein und unser Spiel Schritt für Schritt verbessern. Wir müssen unsere Aufgaben konzentriert bis zum Ende erfüllen. Wenn wir das machen, dann kämpfen wir um Punkte, das ist sicher.“

Das Spiel im Fuchsbau beginnt um 19.30 Uhr und wird wie gewohnt von Sprade TV, Radio WSW und dem Füchse-Liveticker übertragen.

Foto: Thomas Heide / DEL2