​„CRUNCHTIME“

Vorbericht

GEGEN SELB UND DRESDEN IST PUNKTEZUWACHS DRINGEND ERWÜNSCHT

Nur noch sechs Spiele – aber es kann alles passieren. Bei 18 zu vergebenden Punkten haben gleich fünf Mannschaften noch die Chance auf Platz 10 - Regensburg (62 Punkte / Platz 9.), Weißwasser (62 /10), Crimmitschau (57/11.), Selb (55/12.) und Heilbronn (51/13.). Für Bayreuth steht die Abstiegsrunde bereits fest. Zugegeben, Heilbronn wird mit elf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer die schlechtesten Karten haben. Dagegen werden sich Selb, Crimmitschau, Regensburg und unsere Füchse weiterhin jagen. Für Regensburg ging es unter der Woche auf eigenem Eis gegen Freiburg zur Sache. Mit dem 4:1-Erfolg und der „bereinigten“ Tabelle tauschten die Oberpfälzer mit unseren punktgleichen Füchsen die Plätze. Und für unsere Jungs stehen noch zwei Duelle gegen direkte Kontrahenten an: nächsten Freitag in Regensburg und an diesem in Selb. Beim ersten Besuch in der Porzellanstadt mussten sich unsere Cracks mit nur einem Zähler begnügen. Erst neun Minuten vor Ende trafen die Wölfe zum Ausgleich und holten sich auch den Zusatzpunkt. Das wird am Freitag ein vorentscheidendes Match. Denn können die Füchse in Selb Punkte holen, hätten sie gegenüber den Oberfranken ein etwas beruhigenderes Polster. Zumal es das Restprogramm der Blau-Weiß-Roten in sich hat. Aber auch Dresden wird am Sonntag mehr als nur eine harte Nuss. Der Tabellenvierte strotzt vor Selbstbewusstsein und kommt mit der Empfehlung von drei Siegen in Folge in die Lausitz. Auch wenn es für uns ein Heimspiel ist (es gibt nur noch sehr wenige Restkarten), so werden die Eislöwen mit voller Kapelle und reichlich Fanunterstützung auf Sieg spielen. Denn sie brauchen ebenfalls jeden möglichen Punkt. Alles in Allem steht den Füchsen erneut ein (zumindest vor-)entscheidendes Wochenende ins Haus.

Der Gegner am Freitag – Selber Wölfe

Die Wölfe schwächelten zuletzt etwas. Nach vier Niederlagen in Serie haben die Hoffnungen der Porzellanstädter auf die Pre-Playoffs erstmal einen Dämpfer erhalten. Schon sieben Punkte trennen Selb und Weißwasser voneinander. Für beide Team steht damit also ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel an. Nach dem nicht so gut inspirierten Auftritt in Bad Nauheim am letzten Sonntag wird es für Trainer Sergej Waßmiller die wichtigste Aufgabe sein, die Köpfe wieder frei zu bekommen. Denn man hatte den Roten Teufeln das Toreschießen recht leicht gemacht und so wichtige Punkte liegen lassen. Schwer wiegt aber auch der Ausfall von Leistungsträger Daniel Schwamberger. Ob er in dieser Saison noch einmal spielen kann, ist nach Clubangaben fraglich. Und einer wie er fehlt den Wölfen enorm. Gegen die Füchse traf er bereits zweimal und erzielte beim letzten Match in Selb das Siegtor. Dennoch hat die Mannschaft genug Qualität, um den Bock doch noch umzustoßen. Der Club aus der Netzsch-Arena muss noch in Regensburg und Heilbronn und damit gegen zwei direkte Mitbewerber in der Fremde antreten. Doch auswärts liegt den Oberfranken offenbar mehr. Immerhin holten sie 30 Punkte in fremden Stadien, fünf mehr als daheim. Zu Hause empfangen sie nach den Unsrigen mit Kaufbeuren und Kassel die beiden Führenden der Tabelle, bevor es am letzten Spieltag nach Freiburg geht. Übrigens: Die letzten sechs Heimspiele wurden alle verloren. Gerade deshalb werden die Wölfe am Freitag ordentlich Gas geben und den Füchsen alles abverlangen. Allerdings gibt es auch einige Ausfälle. So fehlten zuletzt neben Daniel Schwamberger auch Nikita Naumann, Oliver Noack, Arturs Kruminsch undMax Gimmel.Noack, Naumann und Kruminsch sollen am Freitag allerdings wieder mitwirbeln. Bereits in der letzten Woche verlängerte Torjäger Marc McNeill seinen Vertrag bei den Selbern für weitere zwei Jahre. Der Kanadier ist auch der aktuelle Träger des Goldhelms. Er sammelte insgesamt 45 Punkte (27 Tore / 18 Assist). Zudem haben sich die Wölfe unter der Woche noch einmal Verstärkung geholt und mit Egils Kalns einen 19-fachen lettischen A-Nationalstürmer verpflichtet. Er wechselt von der EG Diez-Limburg nach Oberfranken; wie auch Fedor Kolupaylo, der schon unter Trainer Waßmiller in Bayreuth arbeitete. Neu bei den Porzellanstädtern ist auch Maximilian Gläßl, der von den Frankfurter Löwen aus der PENNY DEL geholt wurde. Die Bedeutung der beiden folgenden Spiele wird auch auf der Homepage der Wölfe herausgestellt: „Wochenende der Wahrheit“.

Der Gegner am Sonntag – Dresdner Eislöwen

Für Dresden wird das Wochenende wohl vorentscheidend. Warum? Am Freitag treffen sie mit Landshut auf eine der Mannschaften, die ihnen den Play-Off-Traum noch vermiesen könnte. Und dann gibt es am Sonntag das Duell im Fuchsbau gegen die Füchse. Landshut ist Siebter und träumt selbst noch von der direkten Qualifikation für die Meisterrunde. Für Dresden hingegen - als aktuell Vierter - stehen die Chancen unter die besten Sechs zu kommen definitiv nicht schlecht. ABER – das kann sich alles ganz schnell ändern. Bei Siegen von Krefeld und Bad Nauheim und einer eigenen Niederlage in Landshut wäre man nur noch Sechster und Landshut bis auf einen Zähler heran. Da oben im Klassement ist es also genauso eng wie rund um den Playoff-Strich. Ein Fehler - und du bist raus. So werden die Blau-Weißen natürlich an die letzten Erfolge anknüpfen wollen und ordentlich Druck machen, um beide Spiele an diesem Wochenende für sich zu entscheiden. Denn die letzten drei Matches wurden alle überzeugend gewonnen. Mit 14:4 Toren zeigten sich die Eislöwen zudem sowohl offensiv als auch defensiv sehr stark und stabil. War das schon das Werk von Petteri Kilpivaara? Nach dem überraschenden Rauswurf von Andreas Brockmann konnte der Neue an der Bande gleich alle seine Begegnungen gewinnen. Manchmal braucht es scheinbar so eine Initialzündung, um wieder zur Konstanz zurückzukehren. Auch die Eislöwen sind noch einmal auf dem Transfermarkt fündig geworden. Mit Brett Welychka haben sie sich einen kanadischen Angreifer aus der britischen EIHL geholt, der weiß, wo der Puck hin muss. 21 Tore und neun Assist bei 35 Spieleinsätzen für die Nottingham Panthers stehen bei ihm zu Buche. Und Jussi Petersen hat seinen Vertrag in Dresden gleich um zwei Jahre verlängert. Top-Scorer der Elbflorenzer ist Jordan Knackstedt mit 39 Punkten (zwölf/ 27).

Der Füchse – Check

Für die Füchse geht es um mehr als viel am Wochenende. Mit 62 Punkten und fünf Punkten Vorsprung auf Crimmitschau und sieben auf Selb würde man selbst bei einer Niederlage noch auf Platz zehn verharren. Doch wer will diesen Nervenkitzel? Ein Sieg gegen Selb hätte neben der beruhigenden Wirkung auch den Effekt, dass man sich zumindest die Oberfranken etwas vom Leib halten würde. Punkte gegen Dresden wären dagegen mehr als nur Prestige. Es wäre im Kampf um Platz acht bis zehn ein (vor-)entscheidender Schritt. Während Crimmitschau (das sich von Trainer Marian Bazany trennte) den Tabellenletzten Bayreuth empfängt, müssen die Regensburger nach Kaufbeuren. Und Heilbronn muss in Krefeld alles auf eine Karte setzen, um noch Im Rennen um Platz zehn zu bleiben. „Selb hat sich in quasi letzter Minute drei neue Spieler geholt und das bringt Schwung in die Mannschaft. Sie kämpfen ums Überleben, wie alle anderen Mannschaften in diesem Tabellenbereich auch. Wir müssen physisch bereit sein, aber auch bereit, cleverer zu spielen“ warnt Head-Coach Petteri Väkipartavor dem Spiel bei den Oberfranken. Und auch gegen Dresden geht es bei 0:0 los. Selbst wenn die Landeshauptstädter zuletzt stark gespielt haben und der Trainerwechsel seinen Teil zum Erfolg offensichtlich beigetragen hat, sind die Füchse dann, wenn die Mannschaft ihr bestes Gesicht zeigt, in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Doch der Blick des Trainers geht zuerst nach Selb: „Dresden hat nach dem Trainerwechsel alle Spiele gewonnen. Ich habe mir noch nicht angeschaut, was Dresden möglicherweise auch am Spielsystem geändert hat; das mache ich nach dem Spiel in Selb. Wir müssen uns jetzt auf Freitag konzentrieren. Und da geht es gegen Selb und es ist wichtig, dass wir uns gut präsentieren. Erst danach schauen wir auf Sonntag. Wir freuen uns auf eine volle und laute Halle.“ Damit sind die Prioritäten dieses Wochenendes geklärt. Im Lineup wird es nur unwesentliche Veränderungen im Vergleich zum letzten Spiel geben. Nikita Quapp wird wieder in Berlin gebraucht – und das voraussichtlich auf längere Zeit. Deshalb war es den Verantwortlichen der Lausitzer Füchse wichtig, für eine Absicherung auf dieser Position zu sorgen. Mit dem 21-jährigen Tommi Steffen von der EG Diez-Limburg ist dies geschehen. Er wurde als „Notfall“-Back-Up verpflichtet, um wirklich im Falle eines Falles gerüstet zu sein. Kristian Blumenschein und auch Korbinian Geibel werden an diesem Wochenende nicht zum Einsatz kommen. Blumenschein muss sich in dieser Woche weiteren Untersuchungen unterziehen und für unsere #40 kommt ein Comeback noch zu früh. Dafür wird er nach seiner Genesung bis zum Saisonende ausnahmslos für die Füchse verteidigen. Auch diesmal sind mit Eric Hördler, Marco Baßler, Kevin Handschuh und Jan Nijenhuis wieder die vier „Stamm-Berliner“ an Bord. Dass unsere Blau-Gelben in den letzten fünf Spielen in regulärer Spielzeit und ohne das empty net goal in Bad Nauheim nie mehr als zwei Gegentreffer kassierten, stimmt doch ziemlich hoffnungsvoll. Können die Weißwasseraner an die starken Defensivleistungen anknüpfen, dann ist ein weiterer Schritt in Richtung rettendes Ufer garantiert keine Utopie.

Foto: Thomas Heide / DEL2