Off-Season-Talk2: Was macht eigentlich….

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Louis Anders: "Ich bin heiß darauf, endlich wieder auf dem Eis zu stehen!"

Hallo Luigi! Bevor wir loslegen: Alles Gute nachträglich zum Geburtstag! Du bist letzte Woche 24 geworden – wie hast du gefeiert?

Vielen Dank für die Glückwünsche! Ich hab’s ganz entspannt angehen lassen. Zusammen mit ein paar Jungs war ich in München unterwegs und hab einfach die Zeit genossen. Nichts Großes – aber ein richtig schöner Tag.

Du hast ja einen wirklich spannenden Karriereweg hinter dir: geboren in Lindau, ausgebildet beim EV Landshut, dann zweimal nach Nordamerika –Was hat dich damals in die Ferne gezogen?

Ja, das stimmt -  ich habe schon ein paar Stationen hinter mir. Damals wollte ich einfach mal weg und etwas Spannendes, Neues erleben. Einfach mal raus aus Deutschland und Eishockey in einem anderen Land spielen. Da war Kanada, glaube ich, schon die beste Adresse. Da bin ich meinem Papa sehr dankbar dafür, dass er mir das alles ermöglicht hatte. Es war keine einfache Entscheidung, aber definitiv die richtige.

Was war der größte Unterschied zwischen dem kanadischen und dem deutschen Hockey?

Ganz klar das Körperspiel. Die Jungs dort haben eine ganz andere Mentalität. Es herrscht ein großer Konkurrenzkampf und da wird sich auch mal schnell geprügelt. Freundlich geht’s da eher selten zu. Aber genau das hat mich geprägt. Meine heutige körperliche Präsenz auf dem Eis, dieser Biss und das Fighten sind schon ein Ergebnis aus der damaligen Zeit.

Wie kam es dazu, dass du in einem kanadischen und dann in einem US-amerikanischem Team gefightet hast?

Das hing damit zusammen, dass ich in damals die nächste Altersklasse kam und ich somit nicht mehr im bisherigen Team spielberechtigt war. Somit bot sich mir die Möglichkeit, ein neues Team und einen neuen Standort zu suchen.

Seit 2022 trägst du nun das Trikot der Lausitzer Füchse – und hast dich mit deiner Spielweise und Persönlichkeit schnell in die Herzen der Fans gespielt. Wie fühlt sich Hockeytown für dich mittlerweile an?

Es ist für mich in den letzten drei Jahren mittlerweile ein festes zu Hause geworden. Ich habe unglaubliche Spielzeiten gehabt und ich freue mich jetzt schon auf die neue Saison. Ich kann es kaum erwarten, dass es wieder losgeht. Weißwasser ist für mich festes zu Hause geworden.

Die letzte Saison endete für dich leider vorzeitig – am 2. Februar hast du dich in der Partie gegen Ravensburg verletzt und konntest nicht mehr eingreifen. Wie geht es dir mittlerweile?

Mir geht’s wieder richtig gut! Die Reha ist abgeschlossen, das Aufbautraining auch, und ich bin wieder voll im Training. Klar, ab und zu merke ich noch ein bisschen was – aber es hat keinen Einfluss mehr. Ich bin bereit!

Was macht für dich der Team Spirit bei den Füchsen aus?

Bei uns im Team ist der Zusammenhalt wirklich außergewöhnlich. Bisher waren wir immer eine Mannschaft, in der jeder für den anderen da ist und man richtig merkt, wie eng wir zusammenstehen. Auch die Unterstützung durch die Organisation und das gesamte Umfeld in der Region tragen dazu bei, dass wir als Team so gut funktionieren. Ich habe es eingangs schon gesagt: Obwohl ich schon bei einigen Mannschaften war, habe ich so etwas wie hier noch nie erlebt. Dieser starke Teamgeist ist ein wesentlicher Grund für unsere Erfolge.
Bei uns ist es völlig egal, wer mit wem auf dem Eis steht – es funktioniert einfach. Jeder zieht mit, jeder kämpft für den anderen. Und genau das macht uns aus.

Worauf freust du dich am meisten, wenn im August die Vorbereitung startet?

Am meisten auf die Jungs! Wieder mit den alten Bekannten aufs Eis gehen, gemeinsam schwitzen, lachen, kämpfen – das ist einfach das Beste. Aber ich freue mich auch, die neuen Spieler kennenzulernen. Neue Gesichter, neue Freundschaften – das ist immer spannend.

Kommen wir zum Hier und Jetzt. Wie sieht dein Sommer aus – eher Erholung oder schon voller Trainingsplan?

Erholung war bei mir nur kurz angesagt. Da ich ja verletzungsbedingt früher raus war, musste ich einiges aufholen. Inzwischen bin ich schon wieder voll im Trainingsplan. Also eher „trainieren statt chillen“!

Was machst du eigentlich, wenn du mal nicht ans Eishockey denkst? Gibt’s Hobbys, die man bei dir nicht sofort vermuten würde?

Neben Eishockey spiele ich auch ganz gern mal Tennis. Es ist ein schöner Ausgleichsport und hilft mir gleichzeitig, fit zu bleiben. Außerdem trifft man mich auch beim Wandern in den Bergen oder beim Golfen. Natur und Bewegung – das ist genau mein Ding.

Was dürfen Fans über dich wissen, was man nicht sofort sieht?

Ich bin abseits des Eises eher der ruhige Typ. Wer mich nur beim Spiel erlebt, würde das vielleicht gar nicht denken. Aber privat bin ich eher zurückhaltend und gelassen.

Gibt es einen Lieblingsort in deiner Heimat oder in Weißwasser, den du besonders magst?

Einen unbedingten Lieblingsort kann ich gar nicht bestimmen. In der Heimat sind es auf alle Fälle die Berge. Da fühle ich mich äußerst Wohl und genieße einfach die Natur. Ansonsten sind es eher die Momente als bestimmte Orte.

Was war dein schönster Urlaub bisher?

Auch wenn ich schon viel Urlaub genießen konnte, fällt es mir ehrlich gesagt schwer, einen bestimmten Urlaub als „den Schönsten“ zu bestimmen. Für mich ist es immer am schönsten, wenn ich nach Hause komme. Von daher ist das sicherlich mein schönster Urlaub.

Unser Sommerspecial – Entweder-Oder mit Louis Anders

  • Strandurlaub oder Städtetrip? – Strandurlaub
  • Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang? – Sonnenuntergang
  • Eis in der Waffel oder im Becher? – Ganz klar: Waffel
  • Netflix oder Buch? – Netflix
  • Grillabend oder Restaurantbesuch? – Grillabend
  • Radfahren oder Wandern? – Wandern
  • Morgensport oder länger schlafen? – Ich bin eher der Langschläfer
  • Berge oder Meer? – Fifty-Fifty – ich liebe beides
  • Flip-Flops oder Sneaker? – Flip-Flops

Du hast gerade erst deinen Vertrag verlängert – ab August gehst du in deine vierte Saison bei den Füchsen. Was nimmst du dir vor?

Zuerst einmal: gesund bleiben! Und dann natürlich mit dem Team wieder Erfolge feiern. Persönlich will ich den nächsten Schritt machen, mehr Verantwortung übernehmen und mich weiterentwickeln – auf und neben dem Eis.

Gibt es bei dir bestimmte Rituale vor dem Spiel?

Ja, mein Warm-up ist immer gleich – erst Off-Ice ein bisschen Ball spielen mit den Jungs, dann geht’s aufs Eis. Die Abläufe sind schon recht konstant, auch wenn ich mal ein bisschen variiere. Aber eins ist immer gleich: das Essen. Auswärts gibt’s bei mir Carbonara, zuhause Chicken mit Erdnusssoße – das muss einfach sein!

Noch eine letzte Frage zum Schluss: Was dürfen die Fans von Louis Anders 2025/2026 erwarten?

Einen hochmotivierten Louis Anders, der richtig Bock hat, wieder auf dem Eis zu stehen! Ich freu mich riesig auf die Fans, aufs Team und auf alles, was kommt.

Danke für das Gespräch, Louis – und eine gute Zeit!

Danke auch – ich wünsche dir und allen Fans einen tollen Sommer!

Foto: Juliane Gischel